Abbenrode und und Lochtum feiern das 35-jährige Jubiläum der Grenzöffnung im Dorfgemeinschaftshaus Abbenrode
Am Montag dem 27.01.2025 jährte sich zum 35. Male der Tag der offiziellen Grenzöffnung zwischen den ehemaligen Grenzorten Abbenrode (Sachsen-Anhalt) und Lochtum (Niedersachsen).
Neben der ersten Grenzöffnung vom 11. November 1989 im Eckertal ist dieser Tag der offiziellen Grenzöffnung auf der Eckerbrücke am 27.01.1990 ein ganz besonderer für beide Nachbarorte. Nach über Jahrzehnten der Trennung konnten nun wieder die Menschen ungehindert zueinander gelangen, sich besuchen und Freundschaften neu knüpfen. Lange hatten die Einwohner östlich und westlich der Ecker auf diesen Tag gewartet, der mit vielen Veranstaltungen in Ost und West begangen wurde.
Es war ein windiger und stürmischer Tag, als damals an der Eckerbrücke
die beiden Bürgermeister Horst Schwiesau (Abbenrode) und Wilhelm Hartge (Lochtum) das Band unter Teilnahme hunderter Einwohner beider Orte, Vertreter von Funk und Fernsehen, Gemeinderäten und Vereinen durchschnitten.
Seitdem treffen sich die Einwohner beider Nachbarorte alle 5 Jahre zu einer Erinnerungsveranstaltung in ihren Dorfgemeinschaftshäusern.
In diesem Jahr war Abbenrode an der Reihe, und man hatte sich sehr gut auf seine Gäste vorbereitet.
In die St. Andreas Kirche war zur Andacht eingeladen worden, gestaltet von Pastorin Dagmar Hinzpeter aus Immenrode und Pastor Peter Müller aus Ilsenburg. Begleitet wurden sie von Frau Barbara Hofmann durch Orgel und Gesang.
Ein Programm für die Veranstaltung im DGH war ausgearbeitet worden, der Saal wurde zusammen mit der Gemeinde, Vereinen und der Feuerwehr festlich geschmückt.
Zahlreiche Brötchen wurden geschmiert und eine Ausstellung über die turbulenten Tage vor und nach der Grenzöffnung aufgebaut. Man hatte mit ca. 150 Gästen gerechnet, aber die Stühle reichten bei weitem nicht aus. Schätzungsweise waren es doch dann 80 Personen mehr. Aber das war kein Problem bei der Größe des Dorfgemeinschaftshauses.
Für die neue Ortsbürgermeisterin von Abbenrode, Sandra Albrecht, war es die erste größere Veranstaltung in ihrer Amtszeit, die sie bravourös meisterte. Sie führte souverän durch den Abend.
Musikalisch begrüßt wurden die Anwesenden durch die Stapelburger Spielleute.
Als Festredner konnte der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, gewonnen werden. Er hielt eine sehr persönliche Festrede, die den Nerv der Zeit traf.
Ist doch das Wunder des Falls der Mauer und der innerdeutschen Grenze im Nordharz nicht vergessen. Warum das so ist, erklärt sich aus der Jahrzehnte dauernden Trennung von Familien und Verwandten, aber auch der Drangsalierung und Reglementierung der Bewohner der Grenzgebiete wie in Abbenrode.
Dieses wichtige Erinnern kam auch bei den weiteren Rednern der Oberbürgermeisterin von Goslar Frau Urte Schwerdtner und dem Bürgermeister der Gemeinde Nordharz Gerald Fröhlich zum Ausdruck.
Der Lochtumer Ortsvorsteher Manfred Dieber erinnerte mit emotionalen Worten an die Zeit der Trennung aber auch an zahlreiche amüsante Begebenheiten vor der offiziellen Grenzöffnung und hob die enge geschichtliche Verbundenheit beider Dörfer hervor. Er hatte nicht nur den Lochtumer Männerchor „Einigkeit“ und viele Lochtumer sondern auch Reinhard Mey als Überraschungsgast mit gebraucht.
Natürlich war es nicht Reinhard Mey sondern Wolfgang Wethkamp aus Lochtum.
Wenn man bei seinem Auftritt die Augen schloss, war kein Unterschied zum Original zu hören. Natürlich durfte das Lied „Über den Wolken“ nicht fehlen und ein begeisterter Applaus war ihm gewiss.
Zum Abschluss des offiziellen Programms wurde der 30-minütige Film mit Aufnahmen vor der Öffnung, der kurzzeitigen Grenzöffnung am 1. Weihnachtstag im Dezember und Silvester 1989 und dem besagten 27.01.1990 gezeigt.
Alle waren sich einig, dass man sich in 5 Jahren wieder in Lochtum treffen wird, um dieses denkwürdigen Tages zu gedenken.
Andreas Weihe
Link Film: https://youtu.be/Hl8ro7d4ZWg?si=_6X9_qEz51A46Fk4
Hier ein paar Bilder von der Feier. Fotos von Helmut Gleuel, Benjamin und Andreas Weihe






