Internationaler Besuch in Abbenrode

Internationaler Besuch in Abbenrode

Im Rahmen eines internationalen Studentencamps besuchten 17 Studenten aus 15 Ländern bzw. vier Kontinenten Abbenrode im Nordharz.  Der Lions Club „Kaiserpfalz Goslar“ hatte eingeladen und betreute die Gäste für 3 Wochen. Hierbei wurde ein umfangreiches Programm zusammengestellt, um den Studenten Land und Leute sowie kulturelles Leben in Deutschland zu zeigen. Cheok In Ian aus Macao (China) und Joyeeta Chakraborty aus Indonesien hatten wohl den längsten Anreiseweg.

Es gab Ausflüge nach Berlin, Wolfsburg und natürlich dem Harz, um nur einige Programmpunkte zu nennen.

Am 05. Juli war Abbenrode das Ziel der Studenten und ihrer Betreuer. Thema waren die deutsch-deutsche Geschichte, die innerdeutsche Grenze aber auch Einblicke in das Kulturleben auf dem Lande.

Eigentlich war auch ein Vormittag mit einem kleinen praktischen Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Mühle Hinze geplant. Auf Grund der hochsommerlichen Temperaturen wurde kurzfristig umdisponiert.

So begann der Tag mit dem Besuch des Grenzdenkmals bei Wülperode am Grünen Band. Hier erwartete die Gäste Andreas Weihe vom Heimatverein Abbenrode. Dass hier einst Menschen durch ein unmenschliches Grenzregime voneinander getrennt wurden, war für die jungen Leute kaum zu begreifen. Der noch stehende 3 m hohe Metallgitterzaun unterstrich dies beklemmende und unwirkliche Gefühl. Umso mehr war man erstaunt, dass die Grenzöffnung ohne Blutvergießen und friedlich vollzogen wurde.

Nach einem kleinen Imbiss-Stopp in Vienenburg ging es weiter zum Heimatmuseum in Abbenrode. Die anschließende Führung durch das Museum gab eine gute Möglichkeit Einblicke in das Kultur- und Vereinsleben bzw. Bräuche und Traditionen eines Harzer Dorfes zu bekommen. In vielen Heimatländern ist so eine Vereinsstruktur unbekannt.

Zum Abschluss ging es in die Wassermühle Otto. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins wurde die Mühle in Gang gesetzt, Korn gemahlen, Mahlsteine mit dem Steinkran bewegt und mit der Müllerpicke geschärft. Der Weg vom Korn zum Brot konnte ausführlich gezeigt werden. Unzählige Fragen wurden beantwortet, die dank Dolmetscher sofort in Englisch übersetzt und beantwortet wurden.

Dass dieser Tag nicht vergessen wird, zeigen auch die Einträge ins Gästebuch. Jeder Student schrieb einige Erinnerungs- und Dankesworte in seiner Landessprache.

Andreas Weihe

Ein komisches Gefühl – berühren der Streckmetallplatten des einstigen Grenzzaunes, die einst ein Volk trennten. Foto: A. Weihe
Erinnerungsfoto am Grenzdenkmal Wülperode. Foto Regina Weihe
Einmal ausprobieren, wie man vor 120 Jahren in einer Dorfschule lernte. Foto: A. Weihe
So eine große internationale Schulklasse hatte das Museum noch nie gehabt. Foto: Regina Weihe
Einführung in die Geschichte von Abbenrode am Ortsmodell. Foto: Regina Weihe
Einkaufen wie vor 100 Jahren. Foto: Andreas Weihe
Super Museum, signalisiert Bianca Brunetti aus Italien. Foto: Andreas Weihe
Carsten Brauer-Siebrecht erläutert die Funktion einer Wassermühle. Foto: Andreas Weihe
Ana Iza Jaklin aus Slowenien lässt sich das Schärfen eines Mahlsteines durch Carsten Brauer- Siebrecht erklären und probiert es selbst aus. Foto: Andreas Weihe
Auch zarte Mädchen haben Kraft. Cheok In Ian aus Macao (China) schafft es, einen 6 Zentner schweren Mahlstein mit dem Steinkran anzuheben. Foto: Andreas Weihe
Cheok In Ian aus Macao (China) mahlt Korn mit einer Handmühle aus ihrer Heimat. Fotos Andreas Weihe
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