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Heimatnachmittag, Thema: 80. Jahrestag der Sprengung der Muna im Schimmerwald am 10.04.1945

12. April 2025 von 14:00 - 16:30

Pressemitteilung

Vor 80 Jahren endete der 2. Weltkrieg mit einen großen “Knall“ für Abbenrode und dem Nordharz

Am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieges vor 80 Jahren. Nur knapp 4 Wochen vorher endete im wahrsten Sinne des Wortes, mit einem großen Knall und Sprengung der Muna (Luftwaffenmunitionsanstalt Stapelburg im Schimmerwald) für den Nordharz der 2. Weltkrieg.

Die Sprengung der Munitionsanstalt (MUNA) im Schimmerwald durch Deutsche Pioniere in den Abendstunden des 10. April 1945, nur wenige Stunden vor der Einnahme der Amerikaner, löste einer der größten Explosionen im mitteldeutschen Raum zu Ende des 2. Weltkrieges aus, deren Erschütterungen und Auswirkungen sogar in Elbingerode, Wernigerode und anderen Harzorten zu spüren war und Schäden verursachte.

Diese Sprengung hinterließ nicht nur einen verwüsteten Schimmerwald, der über 10 Tage noch brannte, sondern zog auch eine über 65-jährige Beräumungszeit von Munitionsresten nach sich.

Auch nach 80 Jahren, seit der Sprengung der einstigen Luftmunitionsanstalt (Muna) am Nordharzrand und späteren innerdeutschen Grenze, beschäftigt dieses Ereignis immer noch das öffentliche Interesse.

Die Muna war Lagerort und Umschlagplatz der deutschen Wehrmacht, wo die Munitionstransporte für die Front zusammengestellt wurden. Die Munitionsanstalt lag sehr gut getarnt im dichten Schimmerwald bei Abbenrode/Stapelburg an der Eisenbahnstrecke zwischen Stapelburg und Bad Harzburg. Unter der offiziellen Tarnbezeichnung „Schokoladenfabrik“ wurde 1936 mit diesem Objekt begonnen. Die Muna im Schimmerwald war durch ihre perfekte Tarnung schwer von der alliierten Aufklärung zu entdecken. Erst als die Amerikaner vor Vienenburg standen und den Nordharzer Raum erreicht hatten, wurde die prall gefüllte Muna, man spricht von ca. 36.000 Tonnen Munition(!), gesprengt.

Nur Stunden vor der Sprengung mussten die Einwohner der umliegenden Ortschaften, wie z.B. Lochtum, Stapelburg und Abbenrode ihr Zuhause verlassen und sämtlich Fenster und Türen öffnen, um der Druckwelle wenigstens etwas die Kraft zu nehmen. Die Flucht aus den Ortschaften in die nahen Wälder wurde damals von Tieffliegerangriffen der Alliierten begleitet.

Seit der letzten großen flächendeckenden Beräumung des belasteten Areals vor 23 Jahren durch die Munitionsbergungsfirma Tauber wurden nochmals die letzten 25 Hektar belastetes Gelände durch den niedersächsische Kampfmittelbergungsfirma Schollenberger, endgültig 2012 von den Resten der Fliegerbomben und anderer Kampfmittel beräumt.

Insbesondere muss auch an die über 20 Toten gedacht werden, die nach der Sprengung durch Bombenräumung, Unfällen mit Restmunition und Waldarbeiten zu Tode gekommen waren.

Noch einmal soll mit einer Veranstaltung des Heimatverein Abbenrode am 12.04.2025 an diese Kriegsereignisse erinnert werden und noch lebende Zeitzeugen zu Wort kommen, die sich an die Zeit das Kriegendes im Nordharz noch erinnern können.

Gezeigt wird ein Videovortrag zur Entstehung der Muna ab1936 und ihrem Ende. Ebenfalls wird ein Film über die Bombenräumung durch die Firma Tauber und deren gefährliche Arbeit der Kampfmittelbeseitigung im Jahre 2002 gezeigt.

Auch soll an dem Evakuierungsmarsch der Häftlinge aus dem Jugend KZ Moringen bei Northeim erinnert, die 3 Tage vor der Befreiung des Lagers am 09.April.1945 durch die amerikanischen Truppen, auf einen entbehrungsreichen Marsch durch den Westharz geschickt wurden. Dieser Marsch endete an diesem besagten 10.4.1945 in den Orten Lochtum bzw. in Abbenrode vor der Kirche, nachdem sich die SS-Bewacher vor der heranrückenden Front abgesetzt hatten.

Eine Ausstellung mit Fotos, Fundstücken und Dokumenten zur Muna und dem Marsch der Häftlinge wird die Veranstaltung ergänzen.

Herzlich sind auch noch lebende Zeitzeugen eingeladen, die sich an dieses Ereignis noch erinnern und Auskunft geben können.

Die Veranstaltung des Heimatverein Abbenrode findet am 12.04.2025 um 14.00 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Abbenrode, Hahnstraße 9, statt.

Nach der Sprengung der Muna im Schimmerwald am 10. April 1945. Engl. Luftaufnahme vom 14.11.1945
Bergung einer Bombe PC 1400 9 (Gewicht 1400kg) im Waldgebiet durch Fa. Tauber 2002. Foto: Fa. Tauber
Erhaltener Erdbunker der Muna für Kleinmunition der Wehrmacht im Schimmerwald. Foto A. Weihe
Letzte beräumte Fläche der ehemaligen Muna 2012 im Schimmwald. Im Hintergrund Abbenrode. Foto A. Weihe

Alle interessierten Gäste sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Details

Datum:
12. April 2025
Zeit:
14:00 - 16:30

Veranstalter

Heimatverein Abbenrode
Telefon
016090446773
E-Mail
heimatverein.abbenrode@t-online.de
Veranstalter-Website anzeigen

Veranstaltungsort

Dorfgemeinschaftshaus Abbenrode

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