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Der Standort der Wassermüle Hinze wurde als Verhüttungsplatz 1311 erstmalig erwähnt. Der ehemalige Verhüttungsort entwickelt ab 1600 zu einem wichtigen Produktionszentrum, das nicht nur Erz verarbeitete, sondern auch verschiedene andere Wirtschaftszweige bediente.
Im 19. Jahrhundert war die Mühle Hinze eine chemische Fabrik und produzierte unter anderem Stärke, Waschpulver und Schuhcreme.
Im Jahr 2010 wurde das Gelände von der Wassermühle Hinze in die Obhut des Heimatvereins Abbenrode übergeben, der sich engagiert, um das wertvolle Erbe der Mühle zu bewahren und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Bis zu 8 Ackerwagen voll Erz aus den Nordharzer Erzgruben wurden täglich herangefahren. Die Holzkohle zur Verhüttung wurde auf dem sogenannten „Brandhai“ hergestellt.
Aufgabe der Eisenverhüttung auf dem Geländer der späteren Mühle Hinze.
In der von Clausbruchschen Chemischen Fabrik werden rückschlächtige Räder und ein oberschlächtiges Wasserrad genannt.
Stärke, Waschpulver und Schuhcreme wurden hergestellt. Von einer Fassfabrik war ebenfalls die Rede. Demselben Eigentümer gehörte auch die benachbarte Papiermühle (heute Mühle Zimmermann).
Spätere Eigentümer waren Salomon Hardegen und Friedrich Schacht, der im 19. Jahrhundert die Stärkefabrik zu einer Kornmühle umbauen ließ.
1897 verkaufte Friedrich Schacht das Mühlengrundstück Abbenrode Nr. 69 an den Müllermeister August Hinze und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Kunze. Nach dem Tode August Hinzes wurde die Mühle von dessen Witwe und den Söhnen Adolf und Otto weiter betrieben.
Neben der Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Schrotgang wurden mit Wasserkraft und zwei Mühlenrädern eine Lohndreschmaschine, eine Häckselmaschine und eine Kreissäge für Lohnschnitt betrieben. Selbst die Milchzentrifuge, das Butterfass und die Butterknetmaschine liefen über die Transmission des Wasserrades.
Der Pferdemühlenwagen fuhr das Mehl zu vielen
Bäckereien der Umgebung. Der Kutscher Heinrich Plettner arbeitete 45 Jahre bei der Mühle Hinze.
Müllermeister Friedrich Zimmermann heiratete Wilhelmine, die Tochter von Adolf Hinze, und es erfolgte eine Wirtschaftszusammenlegung mit der benachbarten Mühle Zimmermann.
Der Betrieb der Mühle Hinze musste aus Altersgründen eingestellt werden.
Bei Aufräumarbeiten konnten der verschüttete Mühlgraben und die Grundmauern des Wohnhauses freigelegt werden. Fundstücke wie Transmission und einige Mahlsteine sind im Heimatmuseum ausgestellt.
Die noch vorhandenen Fundamente im Bereich des Mühlgrabens wurden wieder hergestellt und aufgemauert. Ein Info- und Rastplatz
soll entstehen.
Fotos: Heyer 6 x, Zimmermann 1 x, A. Weihe 1 x, Wegner 1x, HV 3x
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