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Mühle Otto, auch Ottens Mühle genannt, liegt mitten in der Ortslage. Sie ist eine Schrot- und Sägespänenmehlmühle. Sie gehört zu den ehemals 6 existierenden Wassermühlen in Abbenrode.
Sie wurde vom letzten Müller, Louis Otto, bis 1947 betrieben. Nach dem Tod von Louis Otto stand die Wassermühle still, Inventar wurde teilweise ausgebaut, aber die Inneneinrichtung einer Wassermühle war noch gut zu erkennen. Durch ihre zentrale Lage war sie für Lohnmüllerei wie geschaffen. Haupterwerb der Familie Otto war aber die Landwirtschaft.
Müller Louis Otto war verpflichtet, vom Ganterplatz bis zum Eckerwehr Siebrecht den Mühlengraben zu betreuen. Für die Sauberhaltung des Mühlengrabens waren die Anlieger verpflichtet. Zweimal im Jahr wurde durch Anordnung des Bürgermeisters der Mühlengraben gereinigt.
Neben der Wassermühle Zimmermann gehört sie zu der am besten erhaltenen
Mühle im Ort und in Funktion zu erleben ist. Unterlagen sind über den Betrieb kaum vorhanden. In den über 50 Jahren des Stillstandes gab es keine Veränderungen am Gebäude. Außer dem Ausbau der für den Betrieb notwendigen beweglichen Geräte, wie z.B. Sichter und Elevatoren, zeigte sich die Mühle bis 2002 in ihrem ursprünglichen Zustand.
Die Mühle wurde als Wilhelm Fultsche Mühle mit einem oberschlächtigen Wasserrad und 2 Sägespänmahlgängen urkundlich erwähnt
Heinrich Kiel aus Goslar ist neuer Besitzer der früheren Fultschen Mühle.
Johanna Otto, geb. Bartels, genannt Freutel, übernimmt die Landwirtschaft mit Mühle.
Louis Otto übernimmt am 15.April die Landwirtschaft mit Mühle. Er war der letzte Müller der Mühle Otto (Bis 1947).
Nach dem Tode von Müller Louis Otto übernimmt seine Witwe Minna Otto, geb. Steinbrecher, das Anwesen samt Mühle.
Auf dem Foto zu sehen sind Oma Minna, Ehefrau von Louis Otto, sowie ihre Enkel, v.l.n.r. Friedhelm, Reinhard und Annemarie.
Landwirt Fritz Otto, Sohn von Louis (dem letzten Müller) und Minna Otto, wird Eigentümer.
Auf dem Foto sind Hertha, geb. Fricke und Fritz Otto als junges Paar zu sehen.
Der Sohn von Fritz Otto, Friedhelm, wird Eigentümer des Grundstückes Im Winkel 3.
Sanierung der Wassermühle Otto durch den Heimatverein.
Der Heimatverein Abbenrode, seit 2.Oktober 2002 Pächter der Mühle Otto, kann nun mit der ausgestellten Technik, den Informationen und den verschiedenen Modellen Abbenröder Mühlen, ein Stück alten Müllerhandwerks interessierten Besuchern zeigen und vorführen.
Mit dem Einbau einer neuen Bütte im Mai 2007 und der Instandsetzung des Antriebes (Zahnräder, Kämme und Ausrichtung des Schrotganges), ist die Restaurierung nach 5 Jahren weitestgehend abgeschlossen und eine funktionstüchtige Mühle in Abbenrode wiedererstanden.
Sonderführungen für Besucher/Gruppen sind auf Anfrage möglich.
Fotos: Weihe, 2x, Familie Otto, 4x, Heimatverein 1x
Am 22.03.2002 fanden sich Heimatfreunde zu einer „Interessengesellschaft Abbenröder Mühlen“ zusammen, um nach Möglichkeiten zur Sanierung der Mühle Otto zu suchen und zu planen. Schon seit einigen Jahren sammelte der Verein Spenden für das ehrgeizige Projekt, um mit dem zu erbringenden Eigenanteil für die Finanzierung das Vorhaben nun in die Tat umzusetzen.
Anfang August 2002 trafen sich Vertreter des Heimatvereins mit dem Mühlenbauer Axel Brüggemann aus Dingelstedt, dem Architekten Herrn Arkenstedt, Michael Brandes von der späteren bauausführenden Firma und dem Eigentümer Friedhelm Otto an der Mühle Otto, um die ersten Arbeiten abzustimmen. Einig war man sich, so schnell wie möglich mit den Arbeiten zu beginnen, denn zu den nächsten Mühlentagen sollte eine nach und nach funktionsfähige Wassermühle den Besuchern präsentiert werden können.
Durch das EU-Förderprogramm LOKALE bot sich dem Verein Ende 2002 die Chance, einen Antrag auf Unterstützung zur Sanierung zu stellen. Im Juli 2003 erhielt der Heimatverein Abbenrode vom Amt für Landwirtschaft und Flurordnung Halberstadt (ALF) den lange erwarteten Zuwendungsbescheid für die Restaurierung der Wassermühle Otto. Als erste Maßnahme wurden die Reste des noch vorhandenen alten Wasserrades durch Herrn Brüggemann am 20.08.2003 vermessen, zeichnerisch aufgenommen und anschließend ausgebaut.
Das alte Rad war nicht mehr zu reparieren, da es zerbrochen war; es wurde durch einen Neubau ersetzt. Die Welle des Rades musste hierbei ebenfalls erneuert werden. Parallel wurden die „Radstube“ neu aufgebaut und der Westgiebel erneuert. Das vorhandene Getriebe (Vorgelege) zum Antreiben der drei vorhandenen Mahlgänge wurde neu ausgerichtet und instandgesetzt. Das
Auswechseln der schadhaften Balken im Mühlenkeller erwies sich teilweise als sehr aufwändig, konnte aber doch mit Erfolg und viel Mühe abgeschlossen werden.
Im Dachgeschoss wurde ein neuer Fußboden komplett eingezogen, das Dach wurde saniert. Die Lösung des Problems der Wasserzuführung mittels Pumpe und Antrieb des neuen Mühlenrades, kann als optimal angesehen werden. Per Knopfdruck steht sofort genügend Wasser zur Verfügung, um die Mühle in Gang zu setzen. Die Fa. Eurawasser stellte für die Lösung eine ehemalige Abwasserpumpe mit 18 KW Leistung / 110l /s kostenlos zur Verfügung.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es nur durch die hohe Spendenbereitschaft der Abbenröder Einwohner und Freunde der „Interessengemeinschaft Abbenröder Mühlen“ möglich geworden war, dieses ehrgeizige Projekt in Angriff zu nehmen, um die bereitgestellten Fördermittel voll ausschöpfen zu können. Besonderer Dank gilt hier auch dem Landkreis Wernigerode, der Vereinigten Volksbank, der Allianzvertretung Fred Zimmermann Wernigerode, den Jagdpächtern, den Stadtwerken Wernigerode und Eurawasser für die erhebliche finanzielle und materielle Unterstützung.
Noch warten weitere erhaltenswerte Bauelemente der Mühle Otto (z.B. Herstellung der Funktionsfähigkeit des Sichters im Keller) auf ihre Sanierung und Rettung. Im Jahre 2007 konnte die Sanierung der Mühle Otto erfolgreich abgeschlossen werden. Die Restaurierung der Wassermühle Otto stellte hierbei den ersten Schritt zur Erhaltung der Abbenröder Mühlentradition mit überregionaler Bedeutung dar. Das große Interesse der letzten Jahre am Mühlentag in Abbenrode zu Pfingsten bestärkt die Abbenröder Mühlenfreunde in ihrem Bestreben, die alte Mühlentradition in Abbenrode mit seinen noch zwei erhaltenen Wassermühlen Otto und Zimmermann sowie dem geplanten Aufbau des „Abbenröder Eisenhammers“ auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Hinze mit seiner über 700-jährigen Eisenverhüttungs- und Mühlengeschichte zu erhalten.
Spenden können auf das eingerichtete Mühlenkonto bei der
Harzer Volksbank eG
IBAN: DE13 8006 3508 5106 3670 01
BIC: GENODEF1QLB
eingezahlt werden. Auf Wunsch können auch Spendenquittungen ausgestellt
werden.
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