Herbstwanderung der SUNK und Heimatverein Abbenrode am Grünen Band

Zeitungsartikel GZ vom 02.10.2024

Jährliche Grenzwanderung am Grünen Band der Landesumweltstiftung (SUNK) und des Heimatvereins Abbenrode

Abbenrode – Zum Tag der Deutschen Einheit lud auch in diesem Jahr die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) zu einer kostenfreien Wanderung in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein und dem Grenzerkreis Abbenrode am Samstag, dem 28. September ein. Aufregende Berichte von Zeitzeugen waren zu hören. Relikte der innerdeutschen Teilung und vielfältige Naturschätze galt es zu erkunden. Treffpunkt war das Heimatmuseum Abbenrode „Zur Linde“. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Heimatvereinschef Andreas Weihe ging es mit 28 Wanderfreunden in Richtung Grünes Band.

Die Wanderung führte auf knapp 7 Kilometern entlang des Mühlenwanderweges mit Stopp in der historischen Mühle „Zimmermann“, die kurz besichtigt wurde. Anschließend ging es zum neu gestalteten Rastplatz an der Furt, wo einst die alte Wasserlebener Heerstraße die Ecker überquerte. Dort wurde eine von der SUNK gestiftete Sitzgruppe eingeweiht. Sie ist ein weiterer Baustein für die touristische Entwicklung im Nordharz.

Zeitungsartikel Volksstimme vom 01.10.2024

Im Anschluss ging es zum Infopunkt „Altfeld“. Hier gab Weihe einen kurzweiligen geschichtlichen Überblick über die ehemalige Siedlung, die den damaligen Grenzanlagen zum Opfer fiel und komplett abgerissen wurde.

Von einigen Wanderfreunden kam der Hinweis bzw. die Frage auf, warum hier noch nicht eine feste Stempelstelle der „Harzer Wandernadel“ aufgestellt wurde. Bei so einem Natur- und Geschichtshotspot biete sich das unbedingt an, war die einhellige Meinung. Vereinschef A. Weihe hat diese Idee schon lange im Hinterkopf und will demnächst Kontakt mit den Machern der „Harzer Wandernadel“ aufnehmen.

Als besonderes Bonbon ging es diesmal weiter auf das Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt (MUNA) im angrenzenden Schimmerwald. Hier erfuhren die Wandernden mehr über die Sprengung der Anlage am 10. April 1945, die jahrzehntelangen Räumarbeiten und die heutigen Renaturierungsmaßnahmen. Erhaltene Bunkerreste und Bombentrichter konnten ebenfalls besichtigt werden. Anhand von Fotos und Karten wurde die Dimension der damaligen Anlage der deutschen Wehrmacht deutlich.

Die Route führte weiter über die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zurück in Richtung Abbenrode. An der Landesgrenze konnte dann eine weitere Sitzbank, ebenfalls von der SUNK gestiftet, der Öffentlichkeit übergeben werden. Hier informierte Benjamin Hoppe, Gebietsbetreuer am Grünen Band, über zukünftige Projekte, auch im Bereich von Abbenrode.

Abschließend ging es an der Wassermühle Hinze vorbei, wo A. Weihe das Projekt „Wiederaufbau Abbenröder Eisenhammer“ kurz vorstellte und über den neuen Rastplatz informierte, der im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit übergeben werden soll.

Nach der Rückkehr zum Heimatmuseum gegen 14.30 Uhr lud der Heimatverein zu einer Kaffeetafel mit hausgemachtem Kuchen zum Verweilen und zum Besuch des Museums ein. Eine weitere Wanderung für 2025 ist schon in Planung.

Andreas Weihe

Bereit zum Start der Wanderung am Heimatmuseum. Mit dabei Winfried Rasp, der 1. “Wanderkaiser” der Harzer Wandernadel (3. v.r.).Foto: A. Weihe
Martin Zimmermann (re.) begrüßte die Gäste zu einem kurzen Stopp auf den Hof der Wassermühle Zimmermann. Foto: A. Weihe
Mit fünf Etagen ist die Mühle ein imposantes Gebäude – viel Arbeit steht dem Eigentümer noch bevor um das Gebäude zu erhalten. Foto: A. Weihe
Weiter geht es zum nächsten Stopp entlang des Mühlenwanderweges. Foto: A. Weihe
Einweihung der neuen, von der SUNK gestifteten, Doppelbank an der alten Wasserlebener Heerstraße, Höhe alte Eckerfurt. Foto: A. Weihe
Ein schöner Platz zum Ausruhen mit Blick auf die Wassermühle Zimmermann (im Hintergrund). Foto: A. Weihe
Am Rast-und Infopunkt “Altfelder Rast” angekommen. Foto: A. Weihe
Nächster Halt an der Grenzsäule mit Infotafel am “Eckerknick”. Lothar Engler vom Grenzerkreis gibt Auskunft über den ehemalige Grenzverlauf im Schimmerwald. Foto: A. Weihe
Mächtig “Verkehr” auf den “Klosterwanderweg” und “Nordharzer Grenzweg”. Foto: A. Weihe
Im Schimmerwald auf dem Gelände der ehemaligen “MUNA” Es gab Infos über die ehemalige Munitionslagerstätte der Wehrmacht und deren jahrzehntelange Beräumung der Bombenlast und Wiederaufforstung. Foto: A. Weihe
Abstieg von einem künstlich aufgehäuften Aussichtspunkt in der Muna. Die Natur lässt die Narben der Vergangenheit verschwinden. Foto: A. Weihe
Kurzer Halt an der zweiten Grenzsäule am Steinweg Richtung Abbenrode. Engler informiert über die Fluchtgeschichte von Bernd Schilck. Foto. A. Weihe
Einweihung der zweiten Bank am Grünen Band mit der Aufschrift “Nimm Platz am Grünen Band”. Foto: A. Weihe
Benjamin Hoppe, Gebietsbetreuer am Grünen Band Süd, gibt Auskunft über die Renaturierung am Grünen Band und neuen Projekten. Foto: A. Weihe
Das Wanderwegenetz um Abbenrode wird nicht nur von Wanderern gern genutzt. Foto: A. Weihe
Letzter Stopp am neuen (fast) fertigen Rastplatz an der Mühle Hinze. Die Einweihung ist für das Frühjahr 2025 geplant. Foto: A. Weihe
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