Jährliche Grenzwanderung am Grünen Band der Landesumweltstiftung (SUNK) und des Heimatvereins Abbenrode
Abbenrode – Zum Tag der Deutschen Einheit lud auch in diesem Jahr die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) zu einer kostenfreien Wanderung in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein und dem Grenzerkreis Abbenrode am Samstag, dem 28. September ein. Aufregende Berichte von Zeitzeugen waren zu hören. Relikte der innerdeutschen Teilung und vielfältige Naturschätze galt es zu erkunden. Treffpunkt war das Heimatmuseum Abbenrode „Zur Linde“. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Heimatvereinschef Andreas Weihe ging es mit 28 Wanderfreunden in Richtung Grünes Band.
Die Wanderung führte auf knapp 7 Kilometern entlang des Mühlenwanderweges mit Stopp in der historischen Mühle „Zimmermann“, die kurz besichtigt wurde. Anschließend ging es zum neu gestalteten Rastplatz an der Furt, wo einst die alte Wasserlebener Heerstraße die Ecker überquerte. Dort wurde eine von der SUNK gestiftete Sitzgruppe eingeweiht. Sie ist ein weiterer Baustein für die touristische Entwicklung im Nordharz.
Im Anschluss ging es zum Infopunkt „Altfeld“. Hier gab Weihe einen kurzweiligen geschichtlichen Überblick über die ehemalige Siedlung, die den damaligen Grenzanlagen zum Opfer fiel und komplett abgerissen wurde.
Von einigen Wanderfreunden kam der Hinweis bzw. die Frage auf, warum hier noch nicht eine feste Stempelstelle der „Harzer Wandernadel“ aufgestellt wurde. Bei so einem Natur- und Geschichtshotspot biete sich das unbedingt an, war die einhellige Meinung. Vereinschef A. Weihe hat diese Idee schon lange im Hinterkopf und will demnächst Kontakt mit den Machern der „Harzer Wandernadel“ aufnehmen.
Als besonderes Bonbon ging es diesmal weiter auf das Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt (MUNA) im angrenzenden Schimmerwald. Hier erfuhren die Wandernden mehr über die Sprengung der Anlage am 10. April 1945, die jahrzehntelangen Räumarbeiten und die heutigen Renaturierungsmaßnahmen. Erhaltene Bunkerreste und Bombentrichter konnten ebenfalls besichtigt werden. Anhand von Fotos und Karten wurde die Dimension der damaligen Anlage der deutschen Wehrmacht deutlich.
Die Route führte weiter über die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zurück in Richtung Abbenrode. An der Landesgrenze konnte dann eine weitere Sitzbank, ebenfalls von der SUNK gestiftet, der Öffentlichkeit übergeben werden. Hier informierte Benjamin Hoppe, Gebietsbetreuer am Grünen Band, über zukünftige Projekte, auch im Bereich von Abbenrode.
Abschließend ging es an der Wassermühle Hinze vorbei, wo A. Weihe das Projekt „Wiederaufbau Abbenröder Eisenhammer“ kurz vorstellte und über den neuen Rastplatz informierte, der im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit übergeben werden soll.
Nach der Rückkehr zum Heimatmuseum gegen 14.30 Uhr lud der Heimatverein zu einer Kaffeetafel mit hausgemachtem Kuchen zum Verweilen und zum Besuch des Museums ein. Eine weitere Wanderung für 2025 ist schon in Planung.
Andreas Weihe